In Terra Pax 2013 war wieder eine Woche voller schöner Ereignisse. Los ging es am Samstag mit der Reise aus Deutschland, Polen, Frankreich, der Schweiz und der Slowakei in den polnischen Ort Miedzyzdroje direkt an der Ostsee. Dort fand bereits um 17 Uhr die erste Probe statt. Jeder, der bei dieser Chor-Akademie teilnimmt, sollte sich bewusst sein, dass es kein erholsamer Urlaub wird, sondern harte Arbeit. Aber das ist auch notwendig. Bereits am Montag war der Projektchor eingeladen bei einem Gottesdienst erste Kostproben des Programms aufzuführen und am Mittwoch sollten wir schon das zentrale Konzert haben. Das bedeutete: Üben, üben, üben. Der normale Probentag startete gewöhnlich um 9 Uhr, zwischen 13 und 15 Uhr gab es eine Mittagspause und die letzte Probe war dann um 19 Uhr zu Ende. Auch nach dem zentralen Konzert waren die Proben noch nicht zu Ende. Einerseits wurden für die Konzertreise noch Fehler ausgebügelt, die im Konzert noch bemerkbar waren. Andererseits sollte bereits am Samstag das komplette „Requiem“ von Fauré aufgeführt werden – das heißt, viel Zeit für die Vorbereitung blieb nicht. Krönender Abschluss der Probenphase war das Konzert am Sonntag im Stettiner Dom.
Als Fazit kann man sagen, dass die Konzerte – die Probenwoche sowieso – alles in allem ein voller Erfolg waren. Manche Chöre proben viel länger ohne auf einem so hohen Niveau zu singen.
Nach wie vor ist es auch für den einen oder anderen Teilnehmer schwer zu sagen, was den „Geist von In Terra Pax“ ausmacht. Die Akademie wurde gegründet um polnische und deutsche Jugendliche näher zu bringen, Vorurteile abzubauen und ein europäisches „Wir-Gefühl“ zu schaffen, das vor dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ nicht mehr dankbar schien. Inzwischen ist die Akademie für ein breiteres, internationales Publikum geöffnet: Sängerinnen und Sänger aus Frankreich, Spanien und die Slowakei sind fast auch immer mit von der Partie. Diese Annährung und Verständigung soll durch die Sprache der Musik geschehen: Sieben Stunden gemeinsames Musizieren schweißt zusammen. Aber auch außerhalb des Probenraums wird viel für ein Miteinander getan: Ausflüge zum nahen Strand, gemeinsames Waffelessen oder die eine oder andere Party runden diese Zeit ab.
Für mich, der ich nun zum dritten Mal dabei war, bedeutet In Terra Pax: Freundschaft. Man lernt sich kennen, unternimmt viel gemeinsam und wenn beim Abschied keine Tränen fließen, hat man in der Woche irgend etwas falsch gemacht. Doch die Hoffnung bleibt: Im nächsten Jahr sehen wir uns wieder.
(c) Dirk Coehne, 2013